Vor fünf Jahren, im August 2009, wurde an der Ostküste Jütlands, unweit von Århus (2017 Kulturhauptstadt Europas und zweitgrößte Stadt des Landes), Dänemarks zweiter Nationalpark, Mols Bjerge, ausgewiesen. Wer hier „unberührte Wildnis“ erwartet, wird allerdings enttäuscht. Vielmehr entsprechen die dänischen Nationalparks den deutschen Naturparks, umfassen also auch landwirtschaftliche Flächen und Siedlungen.
Nichtsdestotrotz lohnt eine Wanderung durch das Gebiet, das durch die abschmelzenden Gletscher am Ende der letzten Eiszeit geformt wurde: Hügelige Halbinseln schieben sich in die Ostsee, der höchste der „Berge“, der Agri Bavnehøj, ragt 137 Meter über das Binnenmeer auf. Wir erkunden das Schutzgebiet, das zahlreiche Kulturdenkmäler wie steinzeitliche Grabhügel, die mittelalterliche Ruine der Burg Kalø oder die zahlreichen Fachwerkhäuser in Ebeltoft, aber auch für die Artenvielfalt wichtige Flächen umfasst, auf dem 80 Kilometer langen Mols Bjerge-stien. Die „Bergetappe“ am zweiten Tag führt uns auch in den „Naturnationalpark“ Mols Bjerge. Beim Naturnationalpark handelt es sich um eine 2021 neu geschaffene Schutzgebietskategorie, die der internationalen Nationalpark-Definition entsprechen soll.