Vom Grundsatz zur Praxis

Klimaneutrale Geschäftsstelle

Der Klimaschutz zählt seit vielen Jahren zu den Zielen des DAV. Schon vor vielen Jahren zeigten sich in Bonn erste Ansätze, diese Bemühungen des Hauptverbandes in konkretes Handeln umzusetzen.

Der Vorstand beschloss deshalb, das Modell der "klimaneutralen Geschäftsstelle" einzuführen: Mittels eines im Internet frei zugänglichen CO2-Rechners wurde eine Kalkulation der Emissionen für Energieverbrauch, Büro- und Bergsportmaterial sowie Sektionsfahrten erstellt und auf ca. 40t CO2 pro Jahr geschätzt. Im zweiten Schritt wurden diese teilweise unumgänglichen Emissionen über Aufforstungen "biotisch" entsorgt. Diese Entsorgung erfolgt einerseits über aktive Pflanztätigkeit, andererseits über finanzielle Beteiligung an Kompensationsprojekten des Südens.

Die Geschäftsstelle der DAV-Sektion Bonn arbeitet seit 2012 klimaneutral und dürfte damit Vorreiter im DAV sein.

Taten statt Worte

Am 20.Oktober 2012 wurde mit dem Erscheinen einer kleinen, aber tatkräftigen Bonner Delegation auf dem Schulhof der Grundschule Reifferscheid / Hocheifel auch der zweite Arbeitsschritt Wirklichkeit. Claus Koch, 1.Vorsitzender, und Marco Reeck, Naturschutzreferent, traten mit entsprechendem Gerät ausgestattet an, um mit vielen Kindern sowie Bürgerinnen und Bürgern der Eifelgemeinde das Projekt "Der doppelte Wald" Wirklichkeit werden zu lassen. Im Reifferscheider Gemeindewald sollten an diesem sonnigen Samstagvormittag 200 Buchensetzlinge in die Erde verbracht werden. Diese Aufforstungsaktion machte Erwachsenen wie Kindern großen Spaß. Außerdem war sie auch ein Lehrstück in Naturkunde und praktiziertem Umweltschutz. Die verpflanzten Buchensetzlinge dienten der Verjüngung eines alten Fichtenbestandes mit dem Ziel, die dort heimische Buchengesellschaft wieder herzustellen. 

Lokales Handeln global vernetzt

Diese Pflanzparty war Teil einer Kampagne, welche an der Grundschule Reifferscheid im Rahmen einer Partnerschaft mit dem "Centre scolaire de Gitwe", Ruanda umgesetzt wurde. Die Zusammenarbeit der Sektion Bonn entstand unter Vermittlung des Fachübungsleiter Robert Nikolayczik, der an der Grundschule seiner Kinder in diesem Jahr die Partnerschaft mit der ruandischen Schule ins Leben gerufen hat. In Ruanda wird infolge des Bevölkerungsdrucks der ursprüngliche Regenwald immer weiter gerodet – mit zum Teil verheerenden Konsequenzen. Die ruandische Regierung rief daher das Projekt "one tree per child" ins Leben, bei dem jeder Schülerin/jedem Schüler ein Setzling zur lebenslangen Pflege anvertraut wurde, um der drohenden Entwaldung zu begegnen. Doch das kostet Geld. Auch mit finanzieller Unterstützung der Sektion Bonn wird der Partnerschule in Ruanda eine Aufforstungsaktion finanziert. Das Engagement in Äquatornähe macht Sinn, denn CO2-Kompensation läuft dort aufgrund der günstigeren Vegetationsbedingungen drei mal schneller und preiswerter ab als in unseren Breiten.

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